Endlich melden wir uns mit einem Update zurück – wir haben einfach zu viel um die Ohren 😂. Die Zeit fliegt nur so dahin und die Tage sind leider viel zu kurz. Wir haben schon so viel erlebt und möchten natürlich so viel wie möglich mit Euch teilen. Auf geht‘s…

Abenteuerliche Tage auf Paxos und Lefkada

Nachdem wir einen fantastischen Start und Abend in Korfu hatten, entschieden wir noch eine Nacht zu bleiben. Die Struwwi hingegen zog es weiter gen Süden, wo wir sie dann zwei Tage wieder einholen sollten.

Wir genossen einen sonnigen Tag in und um die Stadt Korfu. Wir schlenderten dem Meer und den zig Gassen von Korfu entlang. Obwohl die Altstadt sehr touristisch ist, gibt es viel zu entdecken. Zudem ist alles autofrei und somit attraktiv für die vielen Gastro-Betriebe, die ihre Tische quasi zMizt auf der Strasse zu Speis und Trank anbieten.


Am nächsten Morgen lichteten auch wir den Anker und fuhren gen Süden. Wir stoppten noch einmal an der Ostküste für eine Nacht und segelten dann am nächsten Morgen weiter nach Paxos. Dort, im malerischen Dörfchen von Gaios, trafen wir dann wieder auf die Struwwi. Nachdem wir endlich final vertäut waren (wir übten mind. 1h*😤!), erkundigten wir den kleinen aber süssen Ort.

* In Griechenland wird das Hafenmanöver oft mit Anker durchgeführt (auch als «Mittelmeer-Mooring» bekannt), indem das Boot rückwärts zum Kai fährt, der Anker 2-3 Bootslängen vom Kai entfernt geworfen und das Boot mit Heckleinen am Kai befestigt wird. Risiken dieses Manövers sind verkettete Anker, schlechter Ankerhalt, starke Winde oder Strömungen und fehlende Kommunikation. Mouringleinen sind oft nicht vorhanden, weil viele Häfen historisch gewachsen sind, das Verlegen und Warten kostenintensiv ist, diese Leinen oft nicht notwendig sind und traditionelle Methoden bevorzugt werden. Eine echte Herausforderung – aber Übung macht ja bekanntlich den Meister 😉.

Am Abend besuchten wir die Freunde von Sissi und Andi, welche mit ihrem Boot im Norden von Paxos vor Anker lagen. Wir bestiegen ein Taxi und fuhren zum Hafendörfchen Lekka. Dort verbrachten wir einen tollen Abend mit leckerem Essen in fantastischer Gesellschaft. Ana und Stephan, beide aus Australien, sind zwei wunderbare Menschen – wir haben uns grad auf Anhieb verstanden. Da wir am nächsten Tag arbeiten mussten, haben wir uns alle für den Tag danach zu einer gemeinsamen Wanderung verabredet.


Der besagte Tag der Arbeit kam und er war schlimmer als je zuvor. Obwohl im Hafen, bäumten sich die Wellen durch den starken Wind auf und kamen dann erst noch sau-blöd von der Seite, so dass Nai’a im wahrsten Sinne des Wortes zum Schaukelpferd mutierte 🫣. Das Arbeiten ging dadurch mehr schlecht als recht. Als es endlich Mittag wurde packten wir die Gunst der Stunde um uns eine «Auszeit» auf festem Boden zu gönnen, unsere Mägli wussten es sehr zu schätzen. Am Abend war dann Ende Gelände – völlig erschöpft und durch den Wind gingen wir dann noch auf einen Happen mit den Struwwis, bevor wir uns zum Schlafen wieder auf das Schaukelpferd wagten.

Der nächste Morgen war dann glücklicherweise ruhiger und der sehnlichst erwarteten Wanderung stand somit nichts mehr im Weg. Wir trafen uns alle bei uns in Gaios und liefen dann gemeinsam der Küste entlang, über Stock und Stein eben. Die Landschaft von Paxos ist atemberaubende und saftig grün. Die vielfältige Blumenpracht war enorm. Nach stundenlangem Marsch machten wir schliesslich eine wohlverdiente late-Lunch Pause. Die letzte Stunde zurück zum Hafen meisterten wir dann auch noch zu Fuss. Der Tracker zeigte 24km an. Gezeichnet vom langen Marsch waren wir dann doppelt froh, dass wir nur noch unter die Dusche mussten und dann bei Sissi und Andi zum Abendessen auftauchen durften.


Die Kombination aus Natur, Bewegung und gutem Essen im Kreise unserer Freunde machte diesen Tag besonders.

Ein perfekter Segeltag nach Parga

Nach den stürmischen Tagen war der Segeltag nach Parga ein wahrer Genuss. Mit Rückenwind und glatten Wellen glitten wir über das Wasser und erreichten schließlich die malerische Stadt Parga. Dort angekommen, erkundeten wir die charmanten Gassen und historischen Stätten. Den Abend verbrachten wir anschliessend gemeinsam mit Ana und Stephan auf der „Struwwelpeter“ und genossen ein köstliches Abendessen. Es war eine Nacht voller Lachen und guter Laune.

Weiter nach Lefkada

Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise fort und segelten bei perfekten Bedingungen nach Lefkada. Unser Ziel war die kleine, bezaubernde Bucht von Agios. Das glasklare Wasser lud zum Schwimmen und Schnorcheln ein. Am Abend genossen wir ein leckeres Essen in einem Restaurant an Land, bevor wir uns erschöpft, aber glücklich in unsere Kojen legten.

Abenteuer an der Westküste Lefkadas

Am Montagmorgen ging es weiter die Westküste hinunter. Wir entdeckten einen einsamen Strand mit einer beeindruckenden Klippe. Die Landschaft war atemberaubend und bot uns eine perfekte Kulisse für einen entspannten Tag vor Anker und an Land. Wir genossen die Gesellschaft der Okolo (Ana und Stephan), wo wir in den Genuss einer superleckeren serbischen Speise kamen. Kurz vor Mitternacht brachen wir auf und legten die kurze Strecke bis zur Nai’a mit unserem Dinghy zurück. Es war Vollmond und die See spiegelglatt. Doch die Nacht blieb alles andere als ruhig. Ein stürmischer Wind zog aus dem nichts auf und peitschte die Wellen gegen unser Boot, so dass Nai’a erneut zum Schaukelpferd mutierte 🥴.  Kein Wettermodell hatte uns diese Winde prognostiziert. Naja, trotz der unruhigen Nacht hielten wir durch und meisterten auch diese Herausforderung.

Am nächsten Morgen heulte uns der Wind noch immer fies um die Ohren, so dass wir vorerst vor Ort ausharrten. Erst später, als sich der Wind etwas beruhigt hatte, lichteten wir mit der Okolo den Anker und flüchteten gen Süden, in der Hoffnung, eine ruhige Bucht zu finden. Wir wurden schliesslich fündig und verbrachten eine wohlige, ruhige Nacht. Am nächsten Morgen genossen wir das kühle Bad im Meer, bevor wir erneut die Location wechselten. Das Ziel der «Begierde» war die wunderschöne Bucht Vathiavali, mit glasklarem Wasser und weissem Sand. Dort hiess es unter anderem arbeiten, aber auch einfach relaxen und baden. Stephan und Dani haben sich zudem dem Wingfoiling gewidmet und fleissig geübt.

Nach 3 Nächten (es war zu schön und wir waren dort von den vorherrschenden Winden optimal geschützt – das mussten wir einfach ausnützen 😉) gings schliesslich weiter in die nächste hübsche Bucht (Desimi Beach), welche ganz im Zeichen von Sissi’s Geburtstag stand. Die Struwwelpeter hat sich ja für ein paar Tage von uns verabschiedet, da sie im Hafen von Lefkada noch ein paar Arbeiten haben erledigen lassen. Aber right on time zum Geburtstag konnten wir uns wieder in den Armen liegen. Wir genossen ein leckeres Dinner in der Taverne am Beach und liessen den Abend dann auf der Struwwelpeter mit viel Action, Tanz und Trank ausklingen. Wir übten uns sogar im Sirtaki, mit Betonung auf übten 🥳. Vermeintliche Videos davon waren sogar im Umlauf 😂.

Der nächste Morgen kam und somit auch unser Abschied von Sissi, Andi, Ana und Stephan. Es fiel uns echt nicht leicht, Tschüss zu sagen, aber wir stehen «leider» etwas unter Zeitdruck, kommen wir ja bald nach Zürich und müssen das Schiff bis dahin noch sicher und unversehrt nach Athen in den Hafen bringen.

Von Insel zu Insel

Die Reise brachte uns in den folgenden Tagen via Kastos nach Ithaka und weiter nach Kefalonia. Wir haben nebst dem Besuch der hübschen Dörfchen Fiskardo und Argostoli (primär um zu proviantieren und die Beine zu vertreten) auch viele Seemeilen zurückgelegt.

Fazit bis jetzt: die vielen ionischen Inseln sind sehr grün und nicht dicht besiedelt. Jetzt in der Vorsaison hat es glücklicherweise noch wenig Boote, so dass wir immer mal wieder eine Bucht ganz für uns hatten. Die Gastfreundschaft der Griechen ist einmalig, sie begegnen einem stets sehr freundlich und offen. Das griechische Essen ist lecker und die Temperaturen lassen auch keine Wünsche übrig. Wir sind rundum zufrieden und sind nun gespannt, was uns in der Ägäis erwartet.  

Zum Abschluss gibt es noch eine Quizfrage, ist Euch bei der Durchsicht der Fotos etwas aufgefallen? Wir haben etwas an Bord, was wir bis anhin noch nicht hatten – und wir würden es nicht nicht mehr hergeben ☺️. (Tipp, das Teil ist nicht direkt abgebildet… aber man kann es trotzdem erahnen).