Endlich wars soweit und die langersehnte Woche mit meinem Trauzeugen Philipp und seinem Partner David wurde Realität. Letztes Jahr hatten sie’s leider nicht auf Nai’a geschafft, daher wars für alle umso schöner, dass es nun Anfangs Saison geklappt hat.

Wir nahmen unsere (ersten) «Gäste» spätabends im Hafen von Cannigione entgegen. Dies u.a., weil dieser Hafen für unsere Segelpläne ideal gelegen war und zum anderen, da uns der Ort gute Provisionierungsmöglichkeiten bot. Zudem war die Reiseroute so auch für alle spannender; so konnten wir quasi von A nach B fahren, anstatt von A-B-A (also Olbia und zurück).

Die erste Nacht verbrachten unsere Freunde daher im sicheren und v.a.  «schaukelfreien» Hafen 😊. Am nächsten Morgen schauten wir uns das Dorf an und gönnten uns anschliessend ein herzhaftes Frühstück in einem hübschen Café auf dem Kirchenplatz. Danach kauften wir noch die letzten Fressalien ein und dann hiess es auch schon «Leinen los».

Das Ablegemanöver war nicht so elegant wie geplant, beinahe hätte sich eine Mouringleine (Festmacherleine vom Nachbarsschiff) in unserem Propeller verfangen. Glücklicherweise konnten wir schlimmeres abwenden (auch Dank der Hafenhelfer, die sofort auf das Nachbarsschiff gesprungen sind um eben diese Mouringleine zu lösen). Es war schon ein «Schöckli», aber am Ende ging ja alles gut. Zudem haben wir aus dieser Situation neue «learnings» ziehen können. Man lernt schliesslich nie aus und man muss ja auch immer das Positive sehen.

Unser erster Segeltag war dann aber leider auch weiterhin etwas getrübt. Das Wetter machte anfangs noch mit, wir konnten sogar die Segel hissen und so das Gefühl der Freiheit vermitteln. Leider kamen die dunklen Wolken aber dann doch bald näher, so dass wir noch rechtzeitig die Segel bergen konnten. Entsprechend wuchsen auch die Wellen und es begann zu stürmen und zu «sträzen». David warf schon zu Beginn eine Pille gegen Seekrankheit ein, so dass er glücklicherweise nicht sehr viel davon mitkriegte. Die Pillen machen schläfrig und so wurde die Couch eingeweiht. Philipp hielt sich tapfer, auch wenn er sich ebenfalls gelegentlich hinlegen musste. Auch ich musste mich kurzzeitig etwas hinlegen, da es wirklich heftig war. Dani aber, the last man standing (wortwörtlich 😂), meisterte die Situation souverän und steuerte uns in die nächste geschützte Bucht, um den Sturm abzuwettern. Das Gewitter zog bald vorbei und so konnten wir mittels den Motoren nach einer geeigneten Bucht für die Nacht Ausschau halten.

Die Wellen waren zwar immer noch fies, aber es gelang uns in angemessener Frist eine entsprechende Bucht zu finden. Aufatmen war angesagt. Sobald Nai’a ruhiger wurde, steppte auch an Bord der Bär wieder 😝. Alle sind aus ihrer Trance zurückgekehrt und konnten erstmals die neue Nachtstätte begutachten. Es war ein wunderschöner Spot, besser hätten wir’s nicht treffen können. Das haben wir uns aber auch hart verdienen müssen 💪🏻! Ein paar Spielrunden (Shithead, Yatzi, Brändidog etc.) und Flaschen Wein später konnten wir uns kaum mehr an die Aufregungen des Tages erinnern 😉. Zum Abendessen gabs feine Pasta aus dem Ofen (gefüllte Conchiglioni mit Hackfleisch). Wir spielten noch bis spät in die Nacht weiter… es war herrlich!

Am nächsten Morgen sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Die Sonne schien uns freundlich ins Gesicht und das Wasser der Bucht schimmerte uns in diversen Blautönen entgegen. Es war als wäre der gestrige, erste Tag, bereits in Vergessenheit geraten. Alle schliefen wunderbar und waren zufrieden. Wir genossen die ruhige, kleine Bucht und entschlossen, eine weitere Nacht zu bleiben. Abermals spielten wir stundenlang Gesellschaftspiele, welche jeweils nur durch ein paar Hüpfer ins Meer unterbrochen wurden. Einfach entspannt und friedlich wars.

Wir erhielten währenddessen eine Nachricht von unseren Untermietern in Lachen. Wir wussten, dass Rita und Stephan Anfangs Juni eine Segelyacht in Sardinien gemietet haben. Aber die Eckdaten waren uns nicht bekannt. So haben sie sich bei uns gemeldet und sich erkundigt, wo wir denn stecken. Wir schickten ihnen darauf hin unsere Koordinaten und siehe da, plötzlich tauchten bekannte Gesichter neben uns auf. Wie schön, sie haben den Weg zu uns gefunden! Wir verabredeten uns am nächsten Morgen zum Kafi bei uns.

Wie vereinbart besuchten sie uns gegen 9.00 Uhr. Nach einer kurzen Nai’a-Führung gabs frischen Kaffee. Wir tauschten uns über dies und das – und natürlich auch über die nächsten Pläne – aus und verblieben in der Hoffnung, uns später irgendwann irgendwo nochmals zu treffen. Sie sind insgesamt vier Wochen unterwegs und so stehen die Chancen gut, dass wir uns wirklich nochmals sehen werden.

Nun zu David 🤗. Ein Koch an Bord zu haben, ist simply the best! David hat mir jeden Tag in der Küche geholfen, v.a. sein Umgang mit dem grossen Messer war für mich jedes Mal ein Augenschmaus. Wir hatten auf Nai’a wohl noch nie so schön gleichmässig, winzig geschnittene Karotten, Knobli, Zwiebeln etc. 😉. So wurden unsere Gerichte noch «geschmeidiger» und es machte einfach nur Spass. 🤩😋

Am nächsten Morgen entschieden wir uns, aufzubrechen. Wir mussten aufgrund des Wetters leider motoren. Unser Ziel des Tages hiess Cala di Santa Maria. Wir wussten, dass uns hier eine sehr touristische, aber dafür traumhaft schöne Bucht erwartete. Als wir ankamen, wimmelte es nur so von Eigner/Charter-Booten, zudem bedienten diverse Ausflugsboote den relativ kleinen Sandstrand in einer krassen Kadenz, was die ganze Szenerie nicht gerade «amächelig» machten. Der Ablauf war immer derselbe, der hübsche Strand wurde jeweils in Etappen von Touris überschwemmt. Nach gefühlten 2h Aufenthalt wurden sie wieder eingesammelt und die nächste «Schweti» wurde an Land gebracht. All day long 🙈.

Am Abend wurde es dann endlich ruhiger und viele Boote verliessen die Bucht. Wir nutzten die Gunst der Stunde und versetzten Nai’a in die Pole position – so nah am Strand wie möglich. Es war herrlich, plötzlich so alleine zu «bädele» und zu planschen. Auch am nächsten Morgen genossen wir die Ruhe vor dem Sturm. Gegen Mittag lichteten wir den Anker und flohen in Richtung Porto Pollo. Nebst einem wunderschönen, langgezogenen Strand (gut für Wassersport) erwartete uns da eine coole Strandbar (Rupi’s Beach Bar). Diesen Tipp erhielten wir von meiner Chefin Ivonne 😊. Natürlich musste diese getestet werden. So fuhren wir mit dem Dinghy an den Strand und liefen den Rest des Weges dem Wasser entlang. Nach ca. 30min erreichten wir die besagte Bar. Es hatte Platz und so bestellten wir zwei Runden Apérol Spritz und Pommes 😉. Es war lecker und legte einen guten Boden für die bevorstehenden Spielrunden, welche uns auch wieder erst spät in die Kabinen entliessen. Was für tolle, lustige und gemütliche Abende. We ♥️ it!

Die nächste Etappe führte uns in die Hauptstadt des Maddelena Archipels. Wir kannten La Maddalena von unserem ersten Segeltörn mit Franz, anno 2016. Es war noch wie damals. Wir reservierten im Hafen ein Plätzli für Nai’a und wurden positiv überrascht. Zwei junge engagierte Burschen führen diesen Hafen mit grosser Passion und boten einen exzellenten Service. So sicher und sympatisch wurden wir noch selten eingewiesen. 5 Sterne!!  

Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang durch die hübsche, kleine Altstadt. Es ist zwar sehr touristisch, aber trotzdem unbedingt ein Aufenthalt wert. Viele Shops, Restaurants, Bars etc. reihen sich hier in den engen Gassen aneinander. In einer dieser Bars haben wir uns dann einen Apéro gegönnt und uns beim netten Kellner Lorenzo informiert, wo’s denn die beste Pizza in town gibt. Seine Antwort kam wie aus einer Pistole geschossen. Es gäbe da nur nur eines, welches in Frage käme, und das hätte definitiv die besten Pizzen überhaupt. Name gemerkt, gefunden, angerufen, reserviert. Wir freuten uns wie kleine Kinder auf eben diese feinen Pizzen und wurden in der Tat NICHT enttäuscht. Wir waren im Pizza-Paradies! Jedes Gericht – von Vorspeise bis Nachspeise – war ein Gedicht. Wir liessen es uns so richtig gutgehen! Was für ein toller Abend! Diese Adresse ist auf immer und ewig in unseren Köpfen verankert und es wird bestimmt nicht lange dauern, bis wir da wieder aufschlagen werden 😉.


Wir schliefen danach alle herrlich und waren auch etwas wehmütig, als wir am nächsten Morgen den Hafen verlassen mussten. Hier würde man es wohl ewig aushalten 😉.

Der nächste Stopp brachte uns an die Spiaggia Rudargia. Leider mussten wir schon langsam an die Rückreise denken. Die Tage flogen nur so dahin… wie immer, wenns so richtig schön ist.  Philipp und David flogen am Sonntag in der früh von Olbia, deshalb wählten wir unseren zweitletzten Stopp half way. Den letzten Abend wollten wir noch in Olbia an der Stadtmole verbringen. Schick auswärts essen und die Woche gemeinsam revue passieren lassen war der Plan.

Auch der zweitletzte Segeltag hatte es in sich. Viel Wind und hohe Wellen (aber von hinten) brachten uns in rasantem Tempo gen Süden. Leider war das Wetter eher durchzogen, so dass sich der Wind doch eher kühl als warm anfühlte. Während sich David wieder ein Nickerchen gönnte, genoss der Rest des Teams den wilden Ritt übers Meer. Kurz vor Erreichen der Ankerbucht ergoss sich der Himmel über uns. Naja, wenigstens war Nai’a dann wieder sauber. Die Bucht war sehr schön, umgeben von protzigen Villen und ihren gepflegten Grünflächen. Auch hier liessen wir den Abend, die Sonne kam dann glücklicherweise auch noch kurz zum Vorschein, bei einem feinen Essen und natürlich mit viel Spass beim Spielen ausklingen.

Am nächsten Morgen liessen wir die Jungs «ausschlafen» und fuhren unter Motor (leider gabs kein Wind) bereits los Richtung Olbia. Wir genossen alle die ruhige Fahrt durch das spiegelglatte Wasser. Dani am Steuer und der Rest der Crew im Netz am «chillen». Am frühen Nachmittag erreichten wir Olbia und gingen im Anschluss gleich auf eine Runde durchs Städtchen. Es gab Gelatti und Apérol Spriz. Whatelse! 😋


Aufgrund von Paola’s Tipp (ehemalige Mitarbeiterin von Dani, welche aus Sardinien stammt) reservierten wir in einem sardischen Restaurant. Wir verbrachten einen wunderschönen und leckeren Abend draussen auf der Restaurant Terrasse. Es war der perfekte Abschiedsabend. Ein lauer Sommerabend, wir hätten es und nicht besser erträumen können.

Vielen Dank für die tolle Zeit lieber Philipp und David! Es war traumhaft mit Euch! 😍 Wir freuen uns jetzt schon auf Euren nächsten Besuch auf der Nai’a 🫶. We ♥️ u!