Nach dem schicken St. Tropez machten wir uns auf den Weg in Richtung Cannes, wo zu dieser Zeit die berühmten Film-Festspiele abgehalten wurden. So gingen wir eigentlich von Fest zu Fest (Sanary mit Rosé, St. Tropez mit Stadt-Fest und dann eben die Film-Festspiele). Da das Wetter mal wieder ein wenig unsicher angesagt war (Wind v.a. über Nacht um die 30kn), hatten wir uns entschieden, in den Hafen von Mandelieu-La Napoule zu gehen. Dort hatten wir zwei Nächte gebucht – woraus dann deren vier wurden.

Manelieu ist ein überschaubarer Ort – ein wenig touristisch – mit einer hübschen Altstadt; wenn man dem so sagen kann. Das Wetter war leider eben nicht so berauschend, und so hatten wir genügend Tasks, welche wir auf dem Schiff erledigen konnten. Tanja widmete sich dem Berichteschreiben und der kosmetischen Aufbereitung des Schiff-Innenlebens und ich mich dem Steuerbord-Motor mit Wärmetauscher ausbauen & reinigen und dem Einstellen des Ventil-Spiels. Da ist es ideal, wenn das Schiff sicher im Hafen vertäut ist – nicht, dass im Notfall ein Motor nicht einsatzfähig ist.

Wir sind am Freitag mit dem Zug nach Cannes gefahren, um die Stadt im Festival-Fieber zu erleben. Es waren allerlei kurlige Figuren unterwegs – jemanden, den man kennen sollte, hatten wir aber nicht zu Gesicht gekriegt. Dafür aber eine hübsche neue Gasse im alten Teil, mit gefühlt hunderten von Restaurants, entdeckt. Zurück gings dann zu Fuss der Strandpromenade entlang. Diese ist nicht sonderlich glamourös, dennoch einen Spaziergang wert. Die Temperaturen waren 1x mehr ein wenig von allem – bei Sonnenschein und Windstille super sommerlich, im Schatten mit Wind eher auf der kühlen Seite. Dennoch können wir uns nicht beschweren über „unseren Frühling“ an der Côte d‘Azur.

Nach unserer Rückkehr versicherten wir uns nochmals telefonisch, dass wir zwei Nächte länger bleiben können – was zuerst bejaht wurde. Am Schiff angekommen kam dann aber bald ein Marinero und meinte, man habe übersehen, dass unser Platz ab dem Folgetag besetzt sei. Kleiner Schock-Moment; war doch der Steuerbord-Motor noch in Revision und der Wärmetauscher noch nicht geputzt. Dies hatte die Stimmung am Abend ein wenig getrübt, da ich mir nicht sicher war, die geplanten Arbeiten vor Mittag sauber abschliessen zu können.

Zum Glück hatte sich dann der (freundlichere) Mitarbeiter am Samstagmorgen im Hafenbüro sehr für uns eingesetzt, so dass wir die Zusage hatten, bleiben zu dürfen. Die Arbeiten konnte ich dennoch um 13:00 fertigstellen und so war ein weiterer Task von der List gestrichen (die bekannte Liste, die einfach nie fertig wird). 

Die letzten beiden Tage haben wir dann nochmals in und um Mandelieu verbracht und sind nochmals nach Cannes spaziert. Alles in allem – trotz Wetter – auch ein sehr schöner Aufenthalt.

Am Sonntag hatten wir – wie jeden Tag eigentlich – Kontakt zu Andi und Silvia von der Struwwelpeter und wir vier entschieden, uns die nächsten Tage wieder entgegen zu fahren (sie waren bereits in Nizza und kehrten für uns wieder um). Also hiess es am Montag; Kurs auf Saint-Honorat (Insel vor Cannes)!