Am Freitagmorgen hiess es dann leider (nach einem letzten gemeinsamen Kaffee) von unseren Freunden und von der schönen Insel Porquerolles Abschied nehmen. Die Struwwelpeter verliess den Hafen mit Kurs auf Staint Tropez, Nai’a auf Hyères.

Zum einen hofften wir hier, unsere langersehnten Ersatzteile zu erhalten, zum anderen, weil wir mal wieder waschen wollten. Zudem liessen wir uns sagen, dass Hyères eine hübsche Stadt sein sollte. Somit hatten wir genug Gründe, um vor dem Stadtstrand den Anker zu werfen. Wir fuhren mit dem Dinghy in den Hafen und konnten es dort, mit entsprechender zuvor eingeholter Erlaubnis, für ein paar Stunden festmachen. Mit dem Bus gings bequem ins Stadtzentrum, wo wir anschliessend durch hübsche, kleine Gassen schlenderten. Die Stadt gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Nach ein paar Runden rund ums Stadtzentrum (inkl. Kirchenbesuch) gönnten wir uns auf dem Marktplatz einen Apéro. Leider zogen währenddessen bedrohliche Gewitterwolken auf, so dass wir mit dem nächsten Bus wieder zurück zu Nai’a fuhren. Wir beschlossen, den Abend an Bord zu verbringen und das Wäsche waschen auf den nächsten Morgen zu verschieben. Leider meinte es der Wellengott nicht gut mit uns. Schon die Nacht war relativ «gwaggelig» und so entschieden wir, den Anker bereits nach dem ersten Kaffee zu lichten um in die gegenüberliegende, eher geschützte Bucht zu fliehen. Die Wäsche kann bzw. muss warten 🤷‍♀️.

Zudem sind auch die Ersatzteile nicht geliefert worden. Die Frage ist mittlerweile, ob sie überhaupt noch kommen 🧐. Wir zogen deshalb ohne zu zögern weiter.

Wir fanden eine wunderschöne Bucht mit Swimmingpool-Wasser, herrlich! Dort blieben wir für eine Nacht, um dann am nächsten Tag nach Le Lavandou zu segeln. Dort wollten wir die Stadt besichtigen und unser Wäsche-Glück erneut versuchen. Dieses Mal klappte es 💪🏻. Mit zwei vollbeladenen Ikea-Bags gings auf in den Wäschesalon. Viele Segler grinsten uns schon von weitem an «ah, c’est le jour de la lessive? 🤪. Die Ikea-Bags sind einfach zu praktisch und vielseitig einsetzbar – in der Segel Community offenbar auch als Wäsche-Sack im regen Gebrauch. Le Lavandou selber ist überschaubar, nichts Besonderes. Nach einer Nacht vor Anker wars dann auch ok und wir fuhren weiter Richtung Saint Tropez. Am berühmt berüchtigten Nikki Beach liessen wir den Anker aber erneut fallen. Wir waren fast das einzige Boot an diesem langgezogenen Sandstrand (wollen nicht wissen wie’s hier im Hochsommer aussieht). Der Strand ist wirklich hübsch und das Wasser sauklar und so genossen wir die Stimmung und das erfrischende Bad bei 17 Grad 🥶.

Am nächsten Morgen zog es uns aber dann doch noch ums Eck ins mondäne Saint Tropez. Wir warfen den Anker nah beim Hafen in 13 Meter auf Grund. Sprich wir liessen gegen 50 Meter Kette ins dunkle Blau fallen. Diese Tiefen sind eher selten (für uns), bisher ankerten wir diese Saison in Buchten mit lediglich 3.5-7m Wassertiefe.

Nachdem wir auch hier die Erlaubnis von der Capitainerie für das Anlegen von unserem Dinghy erhielten, hiess es „ab ins Getümmel“. Die Stadt war voller Leben. Touristenmangel hat‘s hier sowieso nie, aber wir fanden heraus, dass die Stadt grad ein 3tägiges Volksfest feiert, das „La Bravade de Saint-Tropez“, das auf eine alte provenzalische Tradition zurückgeht. Wir schauten dem Umzug zu und gönnten uns zwischendurch wieder einmal unsere heissgeliebten Moules&Frites (wann uns diese wohl zu den Ohren raushängen werden? 😂). Wir schafften es grad noch rechtzeitig vor dem Regen zurück aufs Boot.

Nach einer ruhigen Nacht beschlossen wir, weiter zu ziehen. Wir wollten Mandelieu-la-Napoule einen Besuch abstatten. Hier kommen wunderschöne Kindheitserinnerungen hoch, sind wir doch oft in den Sommerferien an die Côte d’Azur gereist 🤗. Aufgrund der eher schlechten Wetter/Wind-Vorhersagen beschlossen wir schliesslich einen Hafenplatz zu buchen. Wir hatten Glück und ergatterten den letzten Liegeplatz für unsere Nai’a (der Hafen hat lediglich fünf Kat-Plätze).

Was wir hier alles erlebt haben, erfährt ihr bald… stay tuned 😝.