Diese Insel war letztes Jahr einer unserer ersten Stopps und wir hatten uns echt in sie verliebt. So war für uns klar, dass wenn Wind & Wetter einigermassen passen, wir ganz sicherlich wieder dort den Anker schmeissen werden. So sind wir dann auch nach Sanary «im gstreckte Galopp» in Richtung Plage d’Argent. Das Wetter war für die kommenden Tage mit >30 kn Wind (~55 km/h) angesagt, was wir vor Anker nicht sonderlich lustig finden. So hatten wir uns entschieden, drei Nächte im Hafen zu verbringen. So konnte ich eine lange aufgeschobene Wartungs-Arbeit am Motor erledigen (Wärmetauscher ausbauen und putzen, Kühlwasser wechseln sowie das Ventilspiel einstellen). Zudem hatten wir jederzeit trockenen Fusses Zugang zur Insel – ohne mit dem Dinghy an einem der Strände landen zu müssen.

Wir sind hinter einer Helia (Fountain Pajot 44) unter Deutscher Flagge in den Hafen gefahren. dieser Katamaran ist uns schon am Vorabend am Plage d’Argent aufgefallen ; war es doch eines unserer Lieblingsboote auf den Messen jeweils und v.a. aber wegen des Namens: «Struwwel Peter». Wir konnten uns ein Schmunzeln nicht verkneifen – passt der verstrubbelte Peter doch gar nicht zu einem so schönen Boot. Gleich nach dem Anlegen im Hafen haben wir die Eigner aus München, Andreas und Silvia, kennengelernt – resp. sind ins Schwatzen gekommen. Die beiden teilen unser Schicksal und verbringen auch die Sommermonate auf dem Mittelmeer – an dieser Stelle erwarten wir nun Mitleid von allen Lesern 🤷‍♂️😂. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch und verabredeten uns auf einen Apéro. So verbrachten wir den ersten Abend im Hafen auf der Helia – welcher Komfort (und wir wollen uns echt nicht beklagen ab unserer Nai’a). Sie haben um den Cockpit-Bereich (Aussenfläche hinten) eine Kuchenbude (im Segel-Chargon muss alles einen lustigen Namen haben – ungeschriebenes Gesetz). Damit können Sie den Aussenbereich mit einem Verdeck komplett schliessen. Dies ist insb. bei Wind & Wetter ganz angenehm. So haben wir den ganzen Abend über gemütlich draussen gesessen – trocken und einigermassen warm. Sie hatten uns echt verwöhnt mit einem Apéro-Riche und Crémant (erstaunlicherweise blieb es nicht bei einer Flasche 🤷‍♂️).

Am Folgetag haben wir zu viert die Führung & Verkostung auf dem einen Weingut der Insel gemacht – La Courtade. Für uns eine Wiederholung von letztem Jahr, die sich aber allemal gelohnt hat. Das Weingut ist super sympathisch und die Weine sind gut. Zudem haben wir ein super-leckeres Mittagessen in deren Restaurant geniessen können – natürlich mit einer Flasche Rosé von den Reben nebenan. Danach war dann Siesta bzw. wieder Schrauben am Motor angesagt. Am Abend revanchierten wir uns dann mit einem kleinen Happen und ein paar Gläsern Wein bei uns auf Nai’a (indoor – halt ohne Kuchenbude).

Donnerstag war Wandertag – also Wandern nach Schweizer Definition ist ev. ein wenig übertrieben, aber zumindest ein zünftiger Spaziergang. So erkundeten wir die Landwege der Insel, welche dieses Jahr zum Glück noch nicht so krass mit Velos (Fahrräder für unsere Deutschen Leser) überfüllt wie beim letzten Besuch (was Auffahrt 2022 (Christi Himmelfahrt) war). Im Nordosten fanden wir ein super schönes Hotel mit Garten und gönnten uns eine kleine Kaffee-Pause. Erstaunlicherweise tranken alle vier tatsächlich einen Kaffee und keinen Rosé o.ä.. So waren wir dann auch ein wenig verwundert, dass die Rechnung über 28€ ausfiel – das schafft man ja kaum in der Schweiz, für vier Milchkaffees knapp 30 Franken auszugeben. Jänu, offenbar haben wir dafür den Ort der High-Society von Porquerolles entdeckt. Auf dem Heimweg trennten sich dann unsere Wege – Andy und Silvia gingen zurück zum Hafen und wir drehten noch eine Extrarunde an die Nordküste, welche anschliessend mit leckeren Moules&Frites 😋 belohnt wurde. Unabhängig davon gabs das selbe Menu auch bei unseren Freunden (zumindest bei Andy wie das Foto beweist) ☺️.

Leider hatte das zweite Weingut – Domain de l’Ille – sein Restaurant noch nicht geöffnet. Das hatte uns im 2022 nämlich noch besser geschmeckt als das auf La Courtade. Aber so haben wir einen Grund, nach Porquerolles zurückzukehren (wie wenn die schönen Eindrücke und Erinnerungen nicht schon genug wären).