Einmal mehr sind die ersten Tage auf See wie im Fluge vergangen. Das Wetter machte so prächtig mit, dass es einfach zu schade war, Zeit damit zu verbringen in die Tasten zu hauen. Ihr verzeiht uns hoffentlich 😉.

Mittlerweile sind wir seit mehr als einer Woche mit Nai’a unterwegs. Wir haben in diesen Tagen schon viel Schönes und Abwechslungsreiches erleben dürfen. Wir fühlen uns übrigens auf dem Schiff auch längst schon wieder wie zu Hause (welches Zuhause auch? 🤷‍♀️ Haben ja gar keins mehr 🙈). Ein gutes Gefühl 😊.

Start war wie immer in Port-Saint-Louis-du-Rhône. Da wo Nai’a ja bekanntlich die letzten Wintermonate verbracht hat. Nachdem wir sie aus dem Winterschlaf geküsst 💋 haben, wurde sie in den darauffolgenden Tagen wieder auf Vordermann gebracht – also seetauglich gemacht (siehe sep. Bericht von Dani).

Der erste Segeltag war ein wahres Vergnügen. Widererwarten viel mehr Wind, hohe Wellen (aber zum Glück von hinten) und viel Sonnenschein. Besser hätten wir’s uns nicht erträumen können. Wir flogen downwind über die Wellen, und das nur mit unserem Vorsegel (der Genua).

Der erste Stopp war daher erst nach stattlichen ~40 Seemeilen vollbracht und weise gewählt. Wir wollten eh mal nach Bandol und so war’s dann bereits am ersten Abend so weit. Wir meisterten das Hafen-Manöver mit Bravur. Weil das Städtchen uns so gut gefiel, gönnten wir uns ganze zwei Tage/Nächte vor Ort. Das Wetter spielte perfekt mit, so dass wir eine traumhafte Wanderung entlang der Küste bis nach St-Cyr-sur-Mer unternehmen konnten. Wir sollten diese Entscheidung nicht bereuen. Unsere Wanderung begann an der Südspitze von Bandol mit Blick auf die malerische Mini-Insel Île de Bendor. Von hier aus folgten wir dem hier beginnenden, gelb markierten Küstenwanderweg Sentier Littoral, der uns zunächst am Strand der halbkreisförmigen Badebucht von Bandol entlangführte. Danach gings auf und ab immer der üppig, grün bewachsenen Küste entlang. Herrliche Bilder eröffneten sich vor unseren Augen. Nach einem ca. 4stündigen Marsch, auch noch entlang der Weinberge im Hinterland, kamen wir schliesslich an unserem Ziel an. Von hier aus nahmen wir den Zug (sieht aus wie unsere S-Bahnen, 2stöckig und sehr modern) zurück nach Bandol. Am zweiten Tag sind wir noch Einkaufen und Bummeln gegangen. Bandol ist wirklich ein hübsches Dorf mit einer langen Einkaufs- und Gastromeile. Wir hätten es locker noch ein paar weitere Nächte ausgehalten… aber leider sind die Hafenplätze hier nicht kostenlos 😉.

So sind wir dann am Mittwochnachmittag in Richtung Sanary-sur-Mer aufgebrochen, was auf der Karte eigentlich gleich um sEck liegt. Wir sind nicht direkt vorm Dorf vor Anker gegangen, sondern eine Bucht weiter. Da hat es uns einfach besser gefallen. Da haben wir auch unseren ersten kitschigen Sonnenuntergang erleben dürfen. Herrlich!

Am nächsten Tag sind wir mit unserem Dinghy zum Hafen von Port de la Coudoulière gefahren, um von da zu Fuss die Umgebung zu erkunden. Unser Spaziergang führte uns via Parc de la Méditerrannée zu den vorgerlagerten Buchten von Sanary-sur-Mer. Wow, was für ein grossartiges Dorf. Wir haben uns sofort darin verliebt. Keine hohen Häuser, lediglich kleine hübsche, farbige Häuser stehen in Reih und Glied entlang der Küste und dem Hafen. Nachdem wir durch die Gassen geschlendert sind und die Decko-Herzen, welche überall hingen, aufmerksam bewundert haben (ohne deren Sinn zu verstehen – noch nicht!). Wir haben das Plakat natürlich nicht übersehen können: Just Rosé Sanary – The Pink Festival. 3 Tage lang Rosé degustieren – und dass erst noch bei strahlendem Sonnenschein 😊- wenn das kein Schicksal ist. Die Entscheidung an diesem Event teilzunehmen ist blitzschnell positiv ausgefallen. So stürzten wir voller Vorfreude in die nahgelegene Event-Boutique, um uns über das Event schlau zu machen. 5 Minuten später kamen wir mit breitem Grinsen raus – mit 2 T-Shirts und zwei 3-Tagespässen unterm Arm wohlbemerkt.

Wir nutzten den Freitag vor dem Event, die für uns bis dahin noch unbekannte Stadt Toulon zu besuchen. Wir fuhren mit dem Bus und waren im Nu in dieser grossen Hafenstadt. Nach ein paar Stunden Schlendern, Apérölen und «Schnöiggen», fuhren wir mit der Fähre rüber nach Les Sablettes, wo wir dann wieder den Bus bestiegen und zurück zum Hafen fuhren.

Am nächsten Tag entschieden wir, noch näher ans Festival zu kommen. Wir wollten schliesslich keine weiten Fussmärsche oder Dinghy Fahrten nach dem Degustieren in Kauf nehmen 😉. So platzierten wir Nai’a direkt vor die Hafenmauer. Der Anker war schnell geworfen und mit dem Dinghy waren wir in «no time» im Hafen. Wie praktisch!

Nach zwei pinken Degustationstagen und ein paar Wein-Käufen später, entschieden wir uns weiter gen Osten zu fahren. Porquerolles, wir kommen! 😊