Nach dem Zwischenstopp in Binibeca, sind wir weiter in Richtung Westen – der Südküste Menorcas entlang – gezogen. Dort avisierten wir zuerst die lange Bucht von Son Bou / Sant Tomas an, welche wir ja bereits beim Apero von Land aus bestaunen konnten. Beim Verlassen von Binibeca war die Bucht ja schon fast an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen, daher wussten wir nicht wirklich, was uns erwarten würde. Auf dem Weg dorthin kreuzten wir dann sogar noch Christian und Esther, welche von eben dort her kamen und sich auf den Weg in Richtung Mao und dann Sardinien machten. Sie berichteten uns, dass am Vormittag sämtliche Boote von Sant Tomas wegfuhren. So fanden wir die Bucht von Son Bou dann wirklich komplett leer vor und schmissen den Anker auf traumhaft türkis-grünen, 4m tiefen Untergrund. Viel besser hätten wir es wohl nicht treffen können – zumindest von den optischen Aspekten der Umgebung. Leider hatte es ein wenig Süd-Schwell (Dünung), welcher uns am Abend (mehr oder weniger) sanft in den Schlaf wiegelte. Dies war auch der Grund, weshalb die anderen Boote (meist Einrumpf Boote) nicht mehr da waren. Stehen die quer zur Welle, rappelt die Kiste ganz ordentlich. Mit dem Kat ist das halb so wild – bis uns die Weinflasche auf dem Tisch umkippt, müssen schon ziemliche Berge anrollen ☺️.

Am zweiten Tag schwammen wir mit einem Dry-Bag an Land und gingen die kurze Strecke (ca. 2km) von Son Bou nach Sant Tomas. Auch das ist wieder – wie so oft – eine Strecke auf dem Wanderweg des Cami de Cavalls, welchem wir bereits einige Male begegneten und welchen wir zwei in Zukunft sicherlich mal noch komplett abspulen werden.

So erkundeten wir das kleine Touristen-Örtchen und machten uns auf die Suche nach einer Autovermietung für den Folgetag. Leider war – wie so oft zu den Zeiten, an denen wir rumschleichen – Siesta bei den Spaniern… So verliessen wir uns einfach darauf, dass die dann am Montag früh ein passendes Vehikel für uns zur Verfügung hatten.

Da wir ja immer Glück haben, war ein Citroen C3 verfügbar – der sympathische Angestellte der Vermietung hatte uns mit schlechtem Gewissen den Tagespreis nicht gesagt sondern auf Papier aufgeschrieben -> 95 EUR! und offenbar sei das noch ein Schnäppchen, verglichen mit den Walk-In-Preisen am Flughafen. Das deckte sich mit dem, was wir bisher über die gestiegenen Mietpreise gehört hatten und so liessen wir uns auf den Handel ein.

Unser Flitzer für den Tag – und dessen charmanter Chauffeur

Erstes Ziel sollte das Menorcinische Museum, Museo Binssues, werden. Dieses wurde uns von Sepp & Gigi empfohlen. Kurz in Google Maps eingegeben, Navigation gestartet, los gehts! Moment, Google Maps meint: Ihr Ziel ist heute geschlossen. Sch**ss Technik! Wie hätten wir uns doch gefreut, wenn wir vor verschlossenen Toren gestanden hätten (der treue Tanja-Dani-Blog-Leser hat nun ev. ein kleines Deja vu an unsere Geschichte von Bilbao 2017 🤓 – hätten wir da nur auch Google Maps zuerst konsultiert 🤣). Ok, nächstes Ziel, die Überreste einer prähistorischen Siedlung Menorcas, Torralba d‘en Salort. Sehr eindrücklich, wenn auch z.T. wirklich nur noch ein kleiner Teil der “Grundmauern“ steht – mit viel Vorstellungskraft kann man sich ausmalen, wie die Leute früher dort wohnten/lebten.

Danach fuhren wir weiter in Richtung Mao. Dort waren wir noch unschlüssig, was wir alles besichtigen wollten. Fort Marlborough, Castel de Sant Felip und das Fort La Mola. Eines, zwei, alle drei? Wir entschieden uns, das Fort La Mola anzusteuern und buchten dort die Tickets und den Audio Guide. Bei gefühlt 40 Grad im Schatten (ok, vermutlich war es ca. 10 Grad kühler) machten wir uns also los, das Fort zu erkunden. La Mola ist wirklich ein Besuch wert und vermittelt einem das Gefühl, wie wichtig die Verteidigung dieser Insel früher war. Das Fort wurde von den Spaniern im 19. Jahrhundert erbaut und wurde – vermutlich wegen seiner Stärke – nie angegriffen. Der eher düstere Fakt, dass es ein Gefangenenlager während der Diktatur Francos war und tausende Kritiker gefoltert/getötet wurden, wurde auf der ganzen Führung nicht erwähnt.

Ziemlich abgekämpft und durchgeschwitzt machten wir uns nach der Besichtigung auf den Weg nach Mao, um wieder einigermassen zu Kräften zu kommen. So kamen wir in den Genuss einiger Tapas und eines Glases Weissweins (für mich ein alkoholfreies Bier – vorbildlich, selbstverständlich).

Danach wollten wir eigentlich noch Fort Marlborough besichtigen – leider war das nur bis 15:45 geöffnet. Somit machten wir uns langsam wieder auf den Rückweg, mit einem Zwischenstopp im Decathlon (geht immer) und Eroski (wenn schon mit Mietauto unterwegs, dann bitte auch noch gescheit einkaufen gehen). Viel darüber zu berichten gibt es eigentlich nicht, ausser dass uns beim Rückwärts einparken eine Menorcinerin noch in unser Auto gedonnert ist – inkl. kleiner Verfolgungsjagd, da diese es nicht für nötig hielt (wie besprochen) noch kurz zu warten, um die Personalien auszutauschen. Zum Glück hatten wir das Mietauto-Rundum-Wohlfühl-Paket und mussten uns somit um unseren Schaden keine grossen Sorgen machen (hat auch alles reibungslos geklappt bei der Abgabe).

Drei Nächte waren wir insgesamt vor Son Bou, bevor wir dann noch eine Nacht nach Sant Tomas verschoben (ca. 1.5 sm). Wieder dasselbe – mausbeinallein 😝.