Zum Abschied von den Sporaden führte es uns nach Skyros, der flächenmässig grössten Insel der nördlichen Sporaden. Auf Grund von Empfehlungen von den Österreichern und Navily, entschieden wir uns, in den Hafen von Liniari zu fahren. Dort soll Sakis, der Hafenmeister, extrem freundlich und hilfsbereit sein und zudem hat es eine Disco-Dusche – mehr dazu nachher.

Wir kamen und und erhielten einen tollen Platz längs (d.h. mit einem Rumpf an der Hafenmauer). Normalerweise ist in griechischen (Stadt-)Häfen ein römisch-katholisches Anlegemanöver erforderlich – sprich, ankern im Hafenbecken und mit Leinen vom Heck zur Hafenmauer festmachen. Diese Variante führt nicht selten dazu, dass ein anderer Skipper (leider oft Charter-Boote) mit ihren Ankern eine fremde Kette erwischen, da nicht direkt vor der Anlegestelle geankert wird (sich also dann die Ketten überkreuzen). So sind wir immer froh, wenn wir um ein solches Manöver rumkommen – speziell wenn wir tagsüber nicht auf Nai’a sind um die Inseln zu erkunden. Fehlt der Zug des Ankers, endet das Heck des Bootes bei Wind/Welle von vorne unweigerlich an der Hafenmauer.

Erster Stopp Scooter-Vermietung. Leider hatten sie keine 125er mehr sondern nur 50 Kubik. So sind wir am Nachmittag also wie im Film Dumm & Dümmer zu zweit, ganz eng aneinander-geschlungen, die Hügel auf und ab gefahren und haben einen ersten Eindruck von Skyros erhalten.

Nach 30 Minuten war aber klar; die ganze Insel tun wir uns so nicht an. Am späteren Nachmittag dann die Erlösung, dass wir ab dem Abend eine 125er erhalten, welche a) grösser und b) stärker ist. So stand dann der Insel-Rundfahrt am nächsten Tag nichts mehr im Wege.

Bei der Rückkehr auf Nai’a wurden wir vom Charter-Schiff neben uns auf Schweizer-Deutsch begrüsst. Zwei Thurgauer und ein Österreicher, welche 2 Wochen von Volos ausgehend unterwegs waren. Ein nette Begegnung. Am Abend wurde das noch abgerundet durch drei Kölner Senioren am Nachbarstisch, mit denen wir uns auch blendend verstanden.

Das Highlight des Tages war aber wirklich die Dusche – Sakis hatte uns schon angekündigt, wir sollten zwischen 19 und 20 Uhr duschen gehen – da lasse er jeweils Musik aus den 80ern laufen. Neben Musik waren da aber noch eine Lichtshow und sogar eine Schaum-Maschine war installiert (die lief aber nicht, so dass wir uns ab unserem Shampoo bedienen mussten). Schon lustig, wie wenig es braucht, um allen «Duschern» ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und alle miteinander kommunizieren zu lassen (was für eine tolle Dusche das ist).

Die Inselrundfahrt war spannend – Skyros ist extrem gegensätzlich. Der Norden der Insel ist eine typische Sporaden-Insel; üppig grün mit wirklich saftigen Farben. Der Süden dann eher kykladisch, sehr trocken und steinig/felsig und noch spärlicher besiedelt (ausser ein paar Militär-Gebäuden).

Am Nachmittag machten wir uns dann bereits auf den Weg in Richtung Andros (Süden) mit Ankerstopp für die Nacht auf Sarakino – wo wir zu unserem Leidwesen ein paar blinde Passagiere auflasen…