Nach der Woche mit Tanjas Familie stand für uns nochmals eine Woche mit dem Mietauto auf Sizilien auf dem Programm. So kamen ja Michi und Daniela zu uns auf Besuch – dieses Mal (anders als auf Sardinien) aber ohne einen Fuss auf Nai’a zu setzen 😩). Da beide mit dem Luxus-Problem des „Ferien Abbauens“ konfrontiert waren, entschieden sie sich, uns nochmals zu besuchen. Uns freute dies natürlich und der Einfachheit halber haben wir die Woche mit Auto & Hotels/Wohnungen geplant. Dadurch waren wir vom Wetter unabhängig und konnten mehr von der Insel sehen.

Leider brachten die beiden nicht grad‘ optimales Wetter mit aus der Schweiz (dort war es jedenfalls besser als bei uns auf Sizilien). So regnete es am ersten Nachmittag/Abend in Céfalu wie aus Kübeln – wir trotzten den Wolkenbrüchen dennoch in einem Strand-Club/-Restaurant und genossen die ersten Gläser Weisswein und eine Pizza in erster Reihe am Meer – zum Glück überdacht. Auf Grund des Windes rutschten wir aber immer weiter nach hinten, so dass der Regen uns nicht erwischte – Wetter egal, Hauptsache die beiden waren heil bei uns angekommen 😍.

Am Sonntag hatten wir dann knapp 5h Autofahrt vor uns – wir fuhren zuerst nach Agrigento ins Tal der Tempel. Das sind alte griechische Ruinen, welche aber noch in relativ gutem Zustand sind. Da ich die Infos eh nur von Wikipedia kopieren würde, hier der Link für Interessierte. Es ist schon eindrücklich zu sehen, was „früher“ bereits alles möglich war – ich finde es immer super schwierig mir vorzustellen, wie die das damals (ohne heutige Hilfsmittel) alles hingekriegt hatten. Nach diesem Abstecher fuhren wir weiter nach Noto, wo wir ein Haus für die nächsten vier Nächte mieteten.

Von Noto aus besuchten wir in Tagestrips diverse Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. So waren wir in der Tenuta Palmeri, einem Weingut in Schweizer Hand. Dort genossen wir eine herrliche Degu mit Häppchen und dass 17 Katzen und vier Hunde auf dem Anwesen hausen hat uns natürlich auch sehr gefreut.

Weiter auf dem Programm stand der Besuch von Siracusa/Ortigia (in der Antike lange grösste Stadt Siziliens), Noto und Marzamemi.

Siracusa: Wir haben die autofreie Altstadt (Ortigia) mit den vielen antiken Gebäuden geliebt. Definitiv einen Besuch wert (wenn nicht sogar mit Übernachtung)!

Vernissage vom Künstler Danilo Ricciardi von Siracusa, der uns sehr beindruckt hat. Er malt Bilder, die wie Fotografien aussehen. Krass und unglaublich schön und sinnlich!

Noto: eine wunderschöne Barockstadt, die im Jahr 2012 zum UNESCO-Welterbe der Menschheit ernannt wurde.

Marzamemi: ein hübsches Küstenstädtchen mit einem charmanten Dorfkern.

Leider war das Wetter noch immer ziemlich wechselhaft, weshalb wir drei der vier Abende zu Hause verbrachten. Dies störte uns aber nicht gross, da wir a) gerne kochen, b) uns das Haus sehr gut gefiel und wir es uns gemütlich machten und c) wir eine Hauskatze hatten. Der kleine Micio genoss unsere Anwesenheit – so kam er jeweils lautstark angespeedet, wenn jemand von uns auf die Terrasse trat – wir trugen einige Kämpfe mit ihm aus, da wir ihn nicht ins Haus lassen wollten. Dennoch konnten wir es nicht lassen, im Katzenfutter zu besorgen, so dass er ab und zu auch noch ein Leckerli von uns bekam. Wir hoffen, die nächsten Gäste sind genauso katzenfreundlich wie wir – sonst wird er dann die Welt nicht mehr verstehen. Es war echt süss – mit seiner „Schnudder-Nase“ (welche wir ihm jeweils schön säuberlich putzten) war er immer in unserer Nähe – wenn wir auf den Liegen chillten, suchte er sich den bequemsten Platz und gesellte sich auf die Liege seiner Wahl. Was er auch ganz toll fand: bei Michi & Daniela ins Zimmer zu schleichen – ihn interessierte nicht, dass die Storen unten waren; er drückte einfach die Lamellen auseinander, um so ins Zimmer zu steigen. Insb. wenn es draussen regnete, war dies sein Zufluchtsort Nummer 1. War immer lustig, Michis Reaktion zu hören, wenn er nach einem langen Abend die Zimmertür öffnete und mit einem Miauen begrüsst wurde 🤣.

Nach Noto sind wir weiter nach Taormina, genauer nach Giardini Naxos. Das ist auf der östlichen Seite des Ätnas, direkt am Meer. Von dort aus hatten wir einen Tagestrip mit einem deutschen Geologen (Empfehlung von den Struwwelpeters) zum Ätna geplant. Leider musste Michi arbeiten, so dass wir zu dritt einen Vulkantag einlegten. Es war super spannend, mit Kevin alles über die Entstehung und die Aktivitäten des Ätnas zu erfahren. Wir hatten ja das meisten auch schon mal in der Schule gehört – dort war es aber sicherlich nicht so spannend wie vor Ort von einem Fachmann erklärt zu kriegen. Der Tag hat sich echt gelohnt – so versteht man die Entstehung diverser Orte auf dieser Welt etwas besser als vorher. Am Nachmittag besuchten wir noch ein Weingut mit Verkostung und Beihnahe-Mittagessen.

Giardini Naxos ist ein hübsches kleines Dörfchen am Meer, viel mehr hat es uns aber Taormina angetan. Wir verbrachten beide Abende dort (am Hang oberhalb Giardini Naxos gelegen) – zwar sehr touristisch aber wirklich extrem schön gemacht. Alles ist top gepflegt und man hat gefühlt hunderte Restaurants zur Auswahl.

Leider neigte sich die Woche dann auch schon wieder dem Ende zu und wir mussten unsere lieben Freund am Samstag in der früh um 6 Uhr verabschieden – hatten sie doch einen Flug, den sie nicht verpassen wollten. Für uns blieb noch die Zeit, um ein wenig weiter zu dösen, einen Kaffee zu geniessen, zu packen und danach in fünf Autostunden zurück zu Nai‘a in San Vito Lo Capo zu fahren. An alle die Sizilien einplanen: unterschätzt die Grösse nicht – die Insel ist mit 25.7 Quadratkilometern mehr als halb so gross wie die Schweiz! Das Autofahren ist aber relativ entspannt, wenn man nicht grad‘ in die Rush-hour der Städte kommt (ist uns in Palermo passiert). Dort wird dann nur noch gedrängelt, überholt und rücksichtslos gefahren. Allgemein ist zu erwähnen, dass wir sämtliche Verkehrsschilder als Empfehlungen wahrgenommen hatten; so interessiert es hier niemanden, wenn Überholverbot ist mit durchgezogenen Linien. Wir haben uns so gut es ging an die Schweizer Gepflogenheiten gehalten – fährt man aber nach Tempolimit, verursacht man ein Verkehrschaos und erntet Hupkonzerte und wild gestikulierende Überholer.

Hier zum Schluss noch ein paar Impressionen vom Auto aus… die Natur ist wunderschön!

Danke, Daniela&Michi, dass Ihr uns abermals besucht habt! Wir haben es wie immer ganz fest mit Euch genossen und freuen uns bereits heute auf alle gemeinsamen Abenteuer, die noch auf uns warten 🤗😍.