Die Überfahrt dauerte schlussendlich knapp 40 Stunden – abgefahren nach 03:00, angekommen am Tag darauf nach 17 Uhr. Es war ein Mix aus Motoren, Segeln und Motorsegeln. Alles in allem aber eine angenehme Fahrt ohne nennenswerte Zwischenfälle – ausser, dass die Schweizer Frauen-Nati das Viertelfinal-Spiel verlor, welches wir dank Starlink mitten im Ionischen Meer live mitverfolgen konnten.

Erster Halt war in Melito di Porto Salvo. Nicht gerade ein Schmuckstück, für unsere Zwecke aber ideal (vor der Einfahrt in die Strasse von Messina und sandiger Boden).

Wir dürfen es fast nicht sagen – aber wir beide waren ein wenig niedergeschlagen, dass wir nicht mehr in Griechenland waren. Nichts desto trotz hatten wir schönes/klares und warmes Wasser in Kalabrien, so richtig «wohl» hatten wir uns aber nicht gefühlt. Am nächsten Tag gings dann schon wieder um 05:00 los (ein Teil der Crew steht oft früh auf) und nach dem Mittag konnten wir die Strasse von Messina passieren – was wirklich ein Erlebnis war! Auf dem Weg hatten wir konstant sehr starken Gegenwind; was in keiner Vorhersage so gemeldet war. Wenigstens hatten wir Glück und hatten die Strömung im oberen (engen) Teil auf unserer Seite: mit über 3 Knoten zog es uns förmlich in den Norden. Zudem hat es viele Verwirbelungen in der Strasse, was mich am Ruder oft mit mulmigem Gefühl dasitzen hat lassen. Man sieht es dann jeweils der Wasseroberfläche an, dass da etwas «auf einen zu kommt» – nicht nur ein Mal hatte ich ein Stossgebet zum Himmel gesandt, dass alles gut geht.

Wir entschieden uns etwas östlich von Scilla zu ankern – ohne zu ahnen, was an einem Sonntagnachmittag da so alles los ist. Es wimmelte von kleinen Booten (im Gegensatz zu Zakynthos aber keine Miet- sondern alles private kleine Motorbote) und Jet Skis. Es war ein Kommen und Gehen und gefühlt hörte man 10 verschiedene Musikarten. Auch hier wieder; das hatten wir in Griechenland kein einziges Mal. Fernweh lässt grüssen. Die Pizza am Abend hat uns dann aber wieder entschädigt – und auch der Rotwein (da bevorzugen wir ganz klar bella Italia! auch wenn der Rotwein mit Zimmertemperatur serviert wird; was wohl etwas um die 30° war – sie hatten ihn dann für uns aber runtergekühlt).