Die letzten Tage auf unserer Reise durch die Ägäis waren voll kleiner Begegnungen, intensiver Gespräche und vieler Momente zum Durchatmen.

Lipsi, Arki & neue Freundschaften

Auf Lipsi starteten wir mit einer kurzen Wanderung in die Stadt, Cappuccino in der Bäckerei – zurück in unserer Bucht dann eine kleine Überraschung: Die Belugas lagen vor Anker. Wir übergaben ihnen noch Harpune und GoPro-Zubehör, verabschiedeten uns (leider wieder viel zu früh von ihnen) bevor wir unter Motor weiter nach Arki zogen.

Dort verbrachten wir zwei Nächte inmitten gefühlt kleinen Karibikinseln – ein Ort wie aus dem Bilderbuch. Wir lernten Martin und Tobias aus der Schweiz kennen, mit denen wir sofort auf einer Wellenlänge waren. Sie ruderten an Nai’a vorbei und sagten zum Glück Hallo. Wir drücken uns sonst oft vor Segel-Kontakt-Aufnahmen; warum auch immer (wohl eine Schweizer Eigenschaft, auf die man nicht unbedingt stolz sein muss). Umso mehr freute es uns zu hören, dass auch sie auf dem Weg nach Samos waren, um den aufkommenden Meltemi abzuwettern.

Pythagorio: Segelglück und Schraubenpech

Der 27. April bescherte uns traumhafte Segelbedingungen auf dem Weg nach Pythagorio. Nur ein kleiner Dämpfer bei der Ankunft: Die Mooringleine verfing sich in der Backbord-Schraube – zum Glück ohne Schaden; ok, ich sollte ev. noch mit dem Dermatologen klären, ob das Hafen-Wasser bleibende Schäden an meiner Haut verursacht hat (die Mooringleine muss jeweils schnorchelnd/tauchend vom Propeller befreit werden). Auch unsere Schweizer Freunde („Current Event“) waren da und halfen zum Glück beim Anlegen – Apéro inklusive. Wir waren wirklich froh um helfende Hände, da das Schiff nicht mehr wirklich vor der Hafenmauer zu schützen ist bei auflandigem Wind und nur noch einem Motor.

Die Tage in Pythagorio vergingen wie im Flug. Wir wanderten zum Kloster über der Stadt, arbeiteten vormittags und trafen uns abends erneut mit Martin und Tobias zum Essen und Absacker an Bord.

Am 29. verabschiedeten wir uns von den beiden. Mit dem Mietwagen erkundeten wir den Norden von Samos: Karlovassi, Kokkari, Samos-Stadt – verpasster Gyros inklusive. Tags darauf eine kleinere Wanderung und ein erneuter Grosseinkauf bei Lidl. Das Wetter war launisch – wir blieben flexibel. Insgesamt waren wir sechs Nächte im Hafen – zu gut hat es uns gefallen, zu widrig die Bedingungen draussen. Aber genau das schätzen wir an unserem Leben; wir bleiben da, wo es für uns passt. Genau deshalb wollen wir auch keine Fixtermine.

Ormos: Ruhe & Bewegung

Am 3. Mai verliessen wir endlich Pythagorio. Mit perfektem Wind ging’s erst flott westwärts, dann mit 20 Knoten Gegenwind etwas ruppiger bis Ormos – wir waren das einzige Boot in der Bucht. Der Schwell der ersten Nacht liess uns dann nochmals unsere Entscheidung anzweifeln aber zum Glück hausen wir auf einem Katamaran (der dann nicht so arg schaukelt wie ein Einrumpf-Boot).

Am nächsten Tag genossen wir Sport und Schwimmen am Morgen, bevor wir eine Rundwanderung von Ormos über Kambos nach Marathokambos unternahmen – wie immer wunderschön. Am Abend hatten wir seit langem mal wieder ein lokales Restaurant unterstützt – werden wir sonst doch immer von Tanja super lecker auf dem Schiff verwöhnt! …und es isch halt scho cheibe gmüetlich uf dä Nai’a 🥰.

Frühling auf Samos – mal heiter, mal nass

Heute Mittag ging es dann weiter um die Ecke an die Nordküste von Samos. Unser Plan: Mit dem kommenden Südwind weiter nach Chios und dann Richtung Lesbos. Die Stimmung ist gut – wir freuen uns auf neue Orte, Begegnungen und vielleicht auch die eine oder andere Überraschung; seid gespannt!